Russisch

Allgemeines und Wissenswertes

Heute sprechen etwa 280 Millionen Menschen auf der Welt Russisch, und damit ist Russisch - zumindest in Europa - tatsächlich noch weiter verbreitet als Englisch, sodass man von einer „echten Weltsprache“ sprechen kann. Mit ca. 120 Millionen Russisch sprechenden Menschen hat Russisch in Russland die größte Verbreitung. Zu Zeiten der ehemaligen Sowjetunion (UdSSR) war Russisch in allen 15 Unionsrepubliken offizielle Amtssprache und wurde auch als Hauptfach in der Schule gelehrt - unabhängig, ob in der Ukraine, Belorussland oder einer der baltischen Unionsrepubliken, wie Estland oder Lettland. Auch heute kann man davon ausgehen, dass selbst in solchen, heute eigenständigen Ländern, wie Estland, Armenien oder Tadschikistan, Russisch gesprochen wird bzw. man Menschen trifft, die sehr gut Russisch sprechen. So gilt - um bei dem Beispiel Tadschikistan zu bleiben - Russisch dort als Sprache der internationalen Politik und Wirtschaft und wird auch in der Schule gelehrt und wurde 2011 sogar verfassungsrechtlich sogar offiziell als Sprache der „interethnischen Kommunikation“ festgelegt. Dies soll aber nur ein kleiner Exkurs sein, um die weite Verbreitung der russischen Sprache zu versinnbildlichen.

Meine besondere Beziehung zur russischen Sprache

Russisch war in der ehemaligen DDR nicht nur spätestens ab der 5. Klasse Pflichtschulfach, sondern es gab sogar die Möglichkeit, bereits ab Klassenstufe 3 Russisch zu lernen. Für mich war Russisch zu lernen keine Pflicht, sondern eher Spaß und Hobby. Ich habe mich schon als Kind für Sprachen interessiert, meine Eltern waren beide Russisch-Lehrer, und so war die Entscheidung, ab der 3. Klasse eine Klasse mit erweitertem Russischunterricht zu besuchen, fast schon folgerichtig und logische Konsequenz meiner Erziehung vom Elternhaus her und meiner schulischen Entwicklung. Fast schon naheliegend war es daher für mich auch, einen Beruf zu ergreifen, in dem man mit Sprachen zu tun hat - und „wie die Sache ausgegangen ist“, sieht man ja jetzt. Ergänzend könnte man vielleicht noch hinzufügen, dass man sich damals - zu DDR-Zeiten - nicht aussuchen konnte, welche Sprachen man studiert; man bewarb sich um ein Studium als Diplomsprachmittler, wie die damalige Berufsbezeichnung für Dolmetscher und Übersetzer in der ehemaligen DDR war, und bekam kurz vor Beginn des Studiums mitgeteilt, welche Sprachkombination man hatte. Da war bei mir die Freude groß, dass ich tatsächlich meine Wunschkombination Russisch/Englisch bekommen hatte.

Die russische Sprache und »Hartmann Fachübersetzungen«

Sowohl Übersetzungen in die russische Sprache und aus dem Russischen sowie Einsätze als Dolmetscher für die russische Sprache haben in meinem Leben bisher schon eine große Rolle gespielt. Als besonders große Aufträge sind mir die Übersetzung der Bedienungsanleitung und Programmieranleitung für die CNC-Steuerung SINUMERIK 840 C im Jahre 1993 in Erinnerung und die Übersetzung von Menütexten für die Bedienoberflächen der CNC-Steuerungen 840 C und 840 D solution line in den Jahren 1994 - 1999 für die Firmen SIEMENS Chemnitz, SIEMENS Nürnberg und SIEMENS Erlangen. Sehr interessant war für mich auch die Übersetzung von Technischen Spezifikationen für die Hochrüstung bzw. Umrüstung und Modernisierung von veralteten, noch mit russischen Maschinensteuerungen bestückten Werkzeugmaschinen auf neuere CNC-Steuerungen, meistens der Firmen SIEMENS und HEIDENHAIN, aus dem Russischen ins Deutsche in den Jahren 1993 - 2020 für das Ingenieurbüro Förster (mit Nachfolgerin). Insbesondere im Jahr 2020 kamen dann noch einmal sehr viele Aufträge zur Übersetzung aus dem Englischen ins Russische von der Firma HIGHVOLT in Dresden, die ich dann dem russischen Muttersprachler anvertraut habe, mit dem wir schon seit langem zusammenarbeiten, und dann noch einmal selbst kontrolliert habe, damit der Kunde eine rundum saubere und geprüfte Übersetzung erhält.

Dolmetschen Russisch - macht Spaß, ist aber anstrengend

Bereits zu DDR-Zeiten habe ich als Dolmetscher für Russisch und junger Absolvent der damaligen Karl-Marx-Universität Leipzig so genannte Anwenderschulungen für russische Servicetechniker, Bediener und Programmierer von CNC-Steuerungen gedolmetscht. Diese Einsätze als Dolmetscher begannen in der Regel morgens 8.30 oder 9.00 Uhr und endeten meist zwischen 16.30 und 17 Uhr - und das täglich und oft über ein Vierteljahr ohne Unterbrechung oder länger. Das war zwar sehr anstrengend, machte aber auch Spaß, und ich habe dabei sehr viel gelernt und zehre heute noch davon, wenn ich mir zwar in den Unterrichtspausen oder am Abend vorher ein paar russische Fachvokabeln herausgeschrieben und auswendig gelernt hatte, am nächsten Tag die russischen Techniker aber bei der Anwenderschulung aber ganz andere Fachvokabel dazwischenriefen - die ich mir dann aber sofort in mein Vokabelheft geschrieben, auswendig gelernt und bei der nächsten Schulung für russische Bediener und Programmierer angewandt habe.

Eine ganz besondere Herausforderung war gleich mein erster Einsatz damals gleich nach Beginn meiner Tätigkeit als Fachdolmetscher im damaligen VEB NUMERIK „Karl Marx“: Von 1995 - 1996 gastierte dort eine Delegation der UNESCO, die aus Technikern und Ingenieuren bestand, die an numerischen Steuerungen der ehemaligen DDR ausgebildet wurden. Die Besonderheit bestand darin, dass fast alle Mitglieder dieser Delegation Englisch sprachen - bis auf einen: Der sprach nur Russisch, aber kein Englisch. Daher musste ich - gerade bei besonders wichtigen Passagen - das gerade ins Englische gedolmetschte nochmals in die russische Sprache dolmetschen.

In sehr guter Erinnerung ist mir auch die Tatsache, dass ich - bereits in meinen ersten Jahren als Dolmetscher - als Russisch-Dolmetscher für Delegationen aus der ehemaligen Sowjetunion herangezogen wurde, die aus dem damaligen Leningrader Werk für Halbleiter „Elektronmasch“ ihren Partnerbetrieb NUMERIK besuchten.

1992 - 1995 mit dem Betriebsleiter einer Chemnitzer Firma für Schleifscheiben als Fachdolmetscher in Irschawa (Ukraine). Das war sehr interessant für mich, da ich nicht nur in der damaligen Chemnitzer Firma die Herstellung von Schleifscheiben vor Ort sehen konnte, sondern auch erfuhr und vor Ort in der Ukraine sah, welche Rohstoffe für die Herstellung von Schleifscheiben gebraucht werden und wie diese weiterverarbeitet werden. - Das habe ich mir während meiner gesamten Laufbahn immer zu eigen gemacht: direkt vor Ort den Kunden besuchen, ggf. mit ihm zusammen eine Werksführung gemacht, um die genauen technischen Hintergründe zu erfahren. Nur, wenn man auch versteht, was man übersetzt oder dolmetscht, kann man auch korrekt dolmetschen und übersetzen und die richtigen Fachausdrücke in der Fremdsprache verwenden. Sollten Sie mich also als Fachdolmetscher für Russisch benötigen, weil Ihre Firma eine Maschine nach Russland verkaufen will, werde ich sicher vorab einen Termin mit Ihnen vereinbaren, um mir die Maschine anzugucken, damit ich die Technik, von der Sie mit Ihrem russischen Geschäftspartner sprechen wollen, auch selbst verstehe und korrekt in die russische Sprache übertragen kann.

Momentan stagniert der Handel mit Russland ja aus bekannten Gründen ein wenig; in der Hoffnung auf andere Zeiten, wo der Handel wieder etwas auflebt, möchte ich Sie hier ermuntern, meine nach wie vor lebendigen Sprachkenntnisse der russischen Sprache zu testen oder muttersprachliche Übersetzungen aus dem Deutschen ins Russische anzufragen: