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Dolmetschen

Abbildung Herr Hartmann von Fachübersetzungen Hartmann

Dolmetschen

Wir haben uns vorrangig in folgenden Bereichen spezialisiert:

Information: Andere Arten von Dolmetscheinsätzen (Gericht, Polizei, Bundespolizei, Zoll) auf Anfrage.

Brauchen Sie wirklich einen Übersetzer - oder eher einen Dolmetscher?

Ich sage immer: „Dolmetschen ist die hohe Schule unserer beruflichen Tätigkeit.“ – Viele kennen sicher überhaupt nicht den Unterschied zwischen ‚Dolmetschen‘ und ‚Übersetzen‘; oft bekomme ich Anrufe: „Ich brauche mal einen Übersetzer!“, wo ich dann frage: „Brauchen Sie wirklich einen Übersetzer – oder eher einen Dolmetscher?“

Wo liegt der Unterschied zwischen Dolmetschen und Übersetzen?

Dolmetschen ist die Übertragung des gesprochenen Wortes, während hingegen der Übersetzer aus einem geschriebenen bzw. gedruckten, in der Ausgangssprache vorliegenden Text einen wiederum geschriebenen bzw. gedruckten Text in einer anderen Sprache – in der Übersetzungswissenschaft als Zielsprache bezeichnet – produziert (Quelle: babbel.com).

Dolmetschen ist die Stunde der Wahrheit! Ohne hier das Licht der Übersetzer unter den Scheffel stellen zu wollen – aber beim Dolmetschen bemerkt der Auftraggeber Fehler schneller als beim Übersetzen, und zwar an der Reaktion derjenigen, für die gedolmetscht wird.

Die Herausforderung beim Dolmetschen an Beispielen

Einfaches Beispiel – Gerichtsdolmetschen: Nach Belehrung der Zeugen (die der Gerichtsdolmetscher ebenfalls zu dolmetschen hat) werden die Zeugen aus dem Sitzungssaal geschickt. Wenn dann nach dem entsprechenden Satz des Dolmetschers in der jeweiligen Fremdsprache nichts passiert und die Zeugen sitzen bleiben, hat der Dolmetscher irgendetwas falsch gemacht!

Analog ist es beim Dolmetschen in technischen Gebieten, z. B. bei Schulungen von Anwendern von Robotersteuerungen oder CNC-Steuerungen für Werkzeugmaschinen: Der Schulungsleiter („Trainer“) sagt: „Gehen Sie bitte an die Steuerung und drücken Sie den NOTAUS-Taster!“ – Der angesprochene Lehrgangsteilnehmer bleibt sitzen und macht sich Notizen in seinem Handbuch. Auch hier hat der Dolmetscher wohl etwas falsch übersetzt …

Beim Dolmetschen fällt also sofort auf, wenn der Dolmetscher einen Fehler macht. Was nicht heißen soll, dass Fehler beim Übersetzen unentdeckt bleiben, aber in der Regel kommt – im Gegensatz um Übersetzen – beim Dolmetschen die Reaktion sofort. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass Kunden, die einen Dolmetscher „live“ erlebt und gespürt haben, dass genau das, was er gesagt hat, auch genauso bei seinem Gegenüber ankommt, sehr gern wieder auf diesen Dolmetscher, mit dem sie gute Erfahrungen gemacht haben, zurückgreifen, während dieser positive Eindruck beim Empfänger von übersetzten Texten nicht so nachhaltig ist.

– Einschränkend muss man hier allerdings ergänzen, dass die Reaktion des ausländischen Gesprächspartners nicht immer der Gradmesser für die Leistung des Dolmetschers ist: So erinnere ich mich zum Beispiel an eine Situation, als ich noch ein junger (und nicht so erfahrener) Dolmetscher war und eine UN-Delegation aus Nordkorea damals mehrere Lehrgänge als Programmierer, Bediener und Wartungsingenieure von CNC-Steuerungen absolvierte: Der Schulungsleiter der damaligen DDR-Seite sagte zu den Koreanern sinngemäß, dass eine Veranstaltung nach Feierabend ausfällt, da ein hoher Staatsmann gestorben sei. Reaktion bei den Koreanern: Sie haben gelächelt!

Das erschein mir damals sehr ungewöhnlich und befremdlich, und ich hatte schon Angst, ich hätte etwas falsch gedolmetscht, bis ich dann in meiner weiteren Arbeit als Dolmetscher für die sowohl Englisch als auch Russisch sprechenden Koreaner erfuhr, dass Lächeln in Korea eine andere Bedeutung hat als z.B. in Deutschland und sich nicht unbedingt auf den Inhalt des gedolmetschten Textes bezieht, sondern ein generelles Zeichen der Höflichkeit dem Gastgeber gegenüber ist. – Insofern ist der Dolmetscher also nicht nur ein Sprachmittler, sondern auch ein Vermittler zwischen Kulturen, und er muss nicht nur absolut sichere Sprachkenntnisse haben, sondern sich auch mit der Mentalität und dem Kulturkreis desjenigen beschäftigen, für den er dolmetscht.

Konsekutivdolmetschen und Simultandolmetschen

Beim Dolmetschen wiederum unterscheiden wir in Konsekutivdolmetschen und Simultandolmetschen. Den Begriff „Simultandolmetschen“ kennt fast jeder: Ein Sprecher sagt etwas, was nahezu im selben Moment vom Dolmetscher in die Fremdsprache übertragen wird. Das stellt besondere Anforderungen an den Dolmetscher, da er gleichzeitig den Text in der Fremdsprache hören, verstehen und in der Sprache des Empfängers wiedergeben muss. Das ist insbesondere beim Simultandolmetschen vom Deutschen in eine andere Sprache schwierig, weil der Dolmetscher aufgrund der Besonderheit, dass in der deutschen Sprache das Vollverb immer am Ende des Satzes steht, gewissermaßen vorausahnen muss, was der deutsche Sprecher sagen will.

Beim Konsekutivdolmetschen werden die Sätze – wie die Bezeichnung „konsekutiv“ es ja bereits suggeriert – nacheinander in die jeweils andere Sprache übertragen, wobei sich in der Regel Dolmetscher und Sprecher des Ausgangstextes vorher einigen, ob Teilsätze, jeweils ein ganzer Satz oder mehrere Sätze auf einmal in die Fremdsprache gedolmetscht werden. „In der Regel“ einigt man sich; ich habe in meiner langjährigen Praxis aber auch Fälle erlebt, wo Kunden den Dolmetscher quasi testen wollen und – „idealerweise“ noch möglichst schnell hintereinander – fünf Minuten lang sprechen und dann erwarten, dass der Dolmetscher alles korrekt wiedergibt. Damit muss man leben als Dolmetscher. Hier hilft nur eine ausgefeilte Notiztechnik, mit der man sich das Gesagte – vor allem verifizierbare Fakten, wie Zahlen, Jahreszahlen usw., die erfahrungsgemäß auch von jemandem, der die Sprache nur ansatzweise beherrscht, nachgeprüft werden – so gut merkt, dass man auch Texte von 5 min. Länge detailgetreu dolmetschen kann.

Besonderheit: Dolmetschen bei Betriebsbesichtigungen

Sehr oft wird auch ein Dolmetscher für Betriebsbesichtigungen angefragt.

Betriebs- oder Werksbesichtigungen werden entweder im Rahmen von Schulungen bzw. Lehrgängen für ausländische Gäste oder auch mal im Anschluss nach oder im Rahmen von Verhandlungen durchgeführt. Hier sollte man sich als Dolmetscher sehr gut vorbereiten. Da bietet sich entweder an – wenn die betreffende Firma, in der die Werksbesichtigung durchgeführt werden soll, nicht so weit entfernt ist -, mit dem jeweiligen Ansprechpartner in der betreffenden Firma einen Termin zur „Vorbesichtigung“ zu vereinbaren; meiner Erfahrung nach zeigen sich die Firmen hier immer sehr aufgeschlossen, da sie merken, dass der Dolmetscher sich für den Betrieb interessiert und seine Sache gut machen will.

Falls dieser Vor-Ort-Termin vor der eigentlichen Werksbesichtigung mit den z.B. englischsprachigen Gästen nicht möglich sein sollte, sollte der Dolmetscher auf jeden Fall vorher genügend Informationen über die Firma sammeln und auf dieser Basis ein mehrseitiges Fachwortglossar zusammenstellen, in dem alle möglicherweise vorkommenden technischen Fachbegriffe enthalten sind. Diesen Fachwortschatz kann der Dolmetscher mit Hilfe der Website der Firma, in der die Betriebsbesichtigung stattfinden soll, erstellen oder er kann vorab den Ansprechpartner der Firma bitten, ihm ggf. geeignete Materialien in Vorbereitung des Dolmetschens bei der Betriebsführung zukommen zu lassen.

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