Spanisch

Allgemeines und Wissenswertes

Das kommt mir aber spanisch vor... - diesen Satz hat jeder bestimmt schon mal gehört oder selbst gesagt. Aber woher kommt diese Redewendung eigentlich? Die Entstehung dieser Redewendung geht in das 15. Jahrhundert zurück. Karl V. wurde nämlich bereits im Alter von 16 Jahren nach dem Tod seines Großvaters Ferdinand II. als Carlo II. zum König von Spanien ernannt. Als er dann 1510 das Erzherzogtum Österreich erbte, wurde er im Oktober 1520 zum römisch-deutschen König ernannt.

Der ursprünglich aus dem damaligen Heiligen Römischen Reich deutscher Nation stammende Karl V. war aber durch seine Jahre in Spanien dermaßen durch die spanischen Sitten und Gebräuche geprägt, dass er diese auch in Deutschland einführen wollte; zudem brachte er auch noch seinen gesamten Hofstaat aus Spanien mit. Das kam den deutschen Fürsten komisch - oder eben: spanisch - vor. Seitdem gibt es die Redewendung „Das kommt mir spanisch vor.“ - Erstmals literarisch belegt ist diese Redewendung übrigens im Simplicissimus - einem 1668 erschienenen Schelmenroman von Grimmelshausen.

In anderen Sprachen gibt es übrigens ähnliche Redewendung - allerdings sollte man nicht glauben, dass man diese wortwörtlich in andere Sprachen übersetzen kann; „That seems Spanish to me“ geht also nicht - wie man eigentlich in den seltensten Fällen Redewendungen oder Sprichwörter 1:1 in andere Sprachen „übersetzen“ kann. Interessant bei der Wiedergabe dieser Redewendung in andere Sprachen ist übrigens, dass man in anderen Fremdsprachen statt Spanisch einfach eine andere Sprache gewählt, die für den Sprecher dieser Sprache als unverständlich gilt, da er sie nicht beherrscht. Bleiben wir beim Englischen: That’s (all) Greek to me.“ Hier wird also anstelle des Spanischen das Griechische genommen, und im Italienischen muss Deutsch als Synonym für „unverständlich“ herhalten: „Mi sembra tedesco“ („Das kommt mir deutsch vor.“), während man im Französischen und Russischen China als Symbol für etwas Fremdes, Unverständliches wählt („C'est du chinois.“ bzw. «китайская грамота»).

Ein historischer Ausflug in die spanische Sprache - Zahlen und Fakten

Die spanische Sprache steht übrigens nach Chinesisch und Hindi (aufgrund der vielen muttersprachlichen Sprecher in China bzw. Indien) und Englisch mit 457 Millionen Sprechern in 35 Ländern (davon Amtssprache in 22 Ländern) von ihrer Verbreitung her an der vierten Stelle in der Welt.

Dass die spanische Sprache als romanische Sprache ihren Ursprung im Lateinischen hat und sich somit die Bedeutung vieler Wörter daraus herleiten lässt, muss man sicher nicht weiter erwähnen und wurde bereits bei der Vorstellung anderer romanischer Sprachen auf der Website des Übersetzungsbüros »Hartmann Fachübersetzungen« bereits ausreichend erörtert. Die Tatsache aber, dass viele spanische Wörter auch auf das Arabische zurückgehen (im Spanischen gibt es ca. 4.000 Wörter, deren Ursprung direkt auf das Arabische zurückgeht - insbesondere aus den Bereichen Lebensmittel und Landwirtschaft, Architektur, Verwaltung und Handel, und selbst einige spanische Städte - so auch die spanische Hauptstadt Madrid, aber auch die spanische Städte Almería und Mérida, tragen Namen mit arabischer Herkunft) könnte man jedenfalls nicht unbedingt zum Allgemeinwissen zählen. Dies hängt aber - wie so oft bzw. bei vielen anderen Sprachen auch - mit der historischen Entwicklung Spaniens und der spanischen Sprache zusammen: Im Jahre 711 griffen die Araber mit 12.000 Mann unter Führung des Berber-Feldherrn Tariq die iberische Halbinsel an und eroberten binnen Kürze praktisch ganz Spanien,

das zu dieser Zeit wirtschaftlich, politisch und sozial stark zerrüttet war, was man sich hier zunutze machte. Dieser Feldzug der Araber, der dann im Jahr 716 im Wesentlichen für die Araber erfolgreich abgeschlossen war, blieb natürlich nicht ohne Einfluss auf die spanische Kultur und spanische Sprache. Erst im späten 15. Jahrhundert schafften es die Spanier, sich von der arabischen Herrschaft zu befreien. Die letzte Hochburg der Araber - Granada - wurde im Sturm genommen, und als Amtssprache wurde - weil Granada zum damaligen Königreich Kastilien gehörte - Kastilisch eingeführt. So lässt sich auch erklären, warum das, was wir im Deutschen „Spanisch“ nennen, in Spanien selbst allgemein als „Castellano“ bekannt ist.

Unterschiede im Spanischen

Interessant und nicht zu vernachlässigen, insbesondere aus Sicht eines Übersetzers für die spanische Sprache bzw. eines Übersetzungsbüros wie wir, das spanische Übersetzungen von Fachtexten und juristischen Texten anbietet, ist die Tatsache, dass es mehrere „Abarten“ des Spanischen gibt - der korrekte Ausdruck dafür ist „Varietäten“, also regionale Ausprägungen einer Sprache. Ähnlich, wie es in Deutschland Sächsisch, Bayerisch, Fränkisch usw. gibt, gibt es auch in Spanien verschiedene Dialekte. Wer schon öfter mal in Spanien und auf den Kanaren war und sich für Sprache interessiert oder vielleicht sogar - wie ich einst - das Glück hatte, einen Reiseleiter zu haben, der abends nach den Wanderungen versucht hat, uns die spanische Sprache etwas näher zu bringen - wird zum Beispiel festgestellt haben, dass die Kanarier - also die Bewohner der bei uns Deutschen so beliebten Urlaubsinseln Gran Canaria, Fuerte Ventura oder Teneriffa - am Ende eines Wortes immer das „s“ weglassen - also zum Beispiel „gracia“ statt „gracias“ sagen. Das ist nur eine Kleinigkeit, die dem „sprachlich sensibilisierten Ohr“ auffallen und auch nur in der gesprochenen Sprache eine Rolle spielt und erst recht bei schriftlichen Übersetzungen nicht zu berücksichtigt zu werden braucht. Nur nebenbei und mehr oder weniger der Vollständigkeit halber soll hier erwähnt werden, dass es innerhalb Spaniens noch weitere Dialekte gibt, wie Katalanisch oder Baskisch; dies ist aus Sicht des Übersetzers oder eines Übersetzungsbüros für spanische Fachtexte eher weniger interessant, da ins Spanische übersetzte Handbücher generell in „spanisches Spanisch“ - also Hochspanisch, für das im Spanischen selbst parallel und gleichwertig sowohl die Wörter „español“ als auch „castellano“ verwendet werden, übersetzt werden und die jeweilige Betriebsanleitung oder Softwarebeschreibung dann in Madrid, Toledo oder Merida gleichermaßen gut verstanden wird.

Spanisch aus Sicht des Übersetzers bzw. Übersetzungsbüros für Spanisch

Weitaus schwerer dagegen wiegt der Unterschied, dass es neben dem oben umgangssprachlich als „spanisches Spanisch“ bezeichneten europäischen Spanisch - wie es korrekt heißt - auch noch das US-Spanisch bzw. lateinamerikanische Spanisch gibt - und genau diese Tatsache und diese Unterschiede zwischen europäischem und lateinamerikanischem Spanisch sind für ein Übersetzungsbüro, das technische Übersetzungen ins Spanische anbietet, interessant und zu beachten.

Da Lateinamerika und Spanien entfernungsmäßig sehr weit auseinanderliegen, hat sich die spanische Sprache in Spanien und die spanische Sprache in Lateinamerika auch unterschiedlich entwickelt, sodass es in beiden Sprachen teilweise völlig unterschiedliche Wörter für ein und denselben Gegenstand gibt bzw. es in dem in Lateinamerika gesprochenen Spanisch beispielsweise Wörter gibt, die es in dem in Europa gesprochenen Spanisch nicht oder nicht mehr gibt bzw. die im europäischen Spanisch selten sind. Ein Übersetzer für Spanisch weiß das - dem Kunden muss es auf jeden Fall gesagt werden bzw. fragen wir den Kunden vor Auftragserteilung einer spanischen Übersetzung immer (sofern er uns es nicht von vornherein bereits mitteilt), für welches Land die Betriebsanleitung o.dgl. übersetzt werden soll.

Beispiele für solche Wörter, die es im europäischen Spanisch schon gar nicht mehr gibt, aber im lateinamerikanischen Spanisch noch existieren und gebraucht werden, sind zum  Beispiel „la patata“ (das ist das Wort im europäischen Spanisch für „Kartoffel“ - im lateinamerikanischen Spanisch „la papa“) oder das spanische Wort für „Brille („las gafas“ im europäischen Spanisch bzw. „los anteojos“ in Lateinamerika, spez. Mexiko). Das sind übrigens Beispiele für spanische Wörter, die aufgrund der historischen Entwicklung in Spanien als veraltet gelten und in Lateinamerika aber nach wie vor im täglichen Spanisch verwendet werden. Dies nennt man übrigens Archaismen. Recht pikant ist wiederum die Tatsache, dass das iberische Spanisch - wie das in Spanien gesprochene Spanisch auch noch genannt wird - in Lateinamerika wiederum als altmodisch angesehen wird.

Mehr Beachtung als den Unterschieden in der Allgemeinsprache des Spanischen muss der Übersetzer technischer Texte ins Spanische aber den technischen Wörtern im Spanischen widmen - schließlich soll die ins Spanische übersetzte Betriebsanleitung ja auch vom Anwender einer CNC-gesteuerten Werkzeugmaschine oder die spanische Softwarebeschreibung auch vom Benutzer verstanden werden. Beispiele für technische Fachbegriffe, die im europäischen Spanisch und im Spanisch Lateinamerikas völlig unterschiedlich sind, sind zum Beispiel „“el ordenador“ (der Computer bzw. „el ordenador personal“ - der PC) im Spanischen, das in Europa gesprochen wird - in Lateinamerika heißt es „la computadora“ -, „el coche“ (europäisches Spanisch für „das Auto“, „el carro“ im Lateinamerikanischen Spanisch) oder „el frigorifico“ ./. „la refrigeradora“ (Spanien ./- Lateinamerika für „der Kühlschrank“).

Das waren nur einige wenige Beispiele für Unterschiede zwischen dem in Europa gesprochenen Spanisch und dem lateinamerikanischen Spanisch, und das ist absolut nicht verwunderlich, da es mittlerweile mehr Spanisch-Sprecher außerhalb Spaniens als in Spanien selbst gibt. In Spanien selbst gibt es „nur“ ca. 47 Millionen Muttersprachler; die weitaus größere Zahl Spanisch-Sprecher gibt es in Mexiko mit 125 Millionen Menschen, Kolumbien mit etwa 50 Millionen Spanisch sprechenden Menschen, und Argentinien mit etwa 44 Mio. Spanischsprechenden.

Warum sollten Sie Ihre Übersetzung ins Spanische unserem Übersetzungsbüro anvertrauen?

Anhand der oben ausführlich dargestellten Unterschiede der spanischen Sprache in Spanien und dem in Lateinamerika verwendeten Spanisch wird eins deutlich: Wir haben uns intensiv mit der spanischen Sprache beschäftigt, wir achten auf Details, die Zufriedenheit des Kunden liegt uns am Herzen! Bei uns haben Sie die Gewissheit, dass wir Sie vor Erteilung eines Auftrages zur Übersetzung einer Betriebsanleitung oder einer Softwarebeschreibung ins Spanische vorab bei Ihnen erkundigen, in welches Land - direkt nach Spanien oder in ein lateinamerikanisches Land - die Maschine oder Anlage exportiert werden soll und in „welchem Spanisch“ das Handbuch übersetzt sein soll.

Wir arbeiten aktuell mit zwei spanischen Muttersprachler:innen zusammen - eine lebt in Deutschland, was ja also per se schon mal fast ein Garant für Zweisprachigkeit Deutsch/Spanisch ist; sie hat zudem - das hat sie ausreichend bei technischen Übersetzungen ins Spanische bewiesen - die technischen Kenntnisse, die notwendig sind, um eine Betriebsanleitung, Gebrauchsanleitung oder Stückliste o.dgl. korrekt in technisches Spanisch übersetzen zu können. Ein weiterer spanischer Muttersprachler, der von uns regelmäßig Übersetzungen ins Spanische bekommt, lebt in Argentinien und kann also so spanische Übersetzungen liefern, wenn Ihre Bedienanleitung nach Lateinamerika geht.

Wir haben in den vergangenen Jahren bzw. Jahrzehnten folgende Übersetzungen ins Spanische an unsere Kunden ausgeliefert:

  • Texte für Benutzeroberflächen (GUI-Texte) für die Firma Punch Graphix Prepress Germany GmbH Boizenburg im Jahre 2007
  • Systemtexte für HMI Pro V6.5 für die Firma SIEMENS Stuttgart im Jahre 2007
  • diverse technische Beschreibungen für die Firma Punch Graphix Prepress Germany GmbH Boizenburg im Jahre 2008
  • diverse Texte für Benutzeroberflächen („BOF-Texte“) für die Firma SCHAUDT Studer GmbH Stuttgart im Jahre 2008
  • mehrere Betriebsanleitungen für die Firma oerlikon BARMAG, NL Chemnitz (z.B. Präzisionskreuzspulkopf) in den Jahren 2009 und 20010
  • Gebrauchsanweisungen für medizinische Geräte für die Firma GETEMED
  • Gefahrenanalysen, Bauteilbeschreibungen und andere technische Dokumente für die Firma ROHDE Schutzgasöfen GmbH Hanau