Zu Estland und der estnischen Sprache habe mich eine ganz besondere Beziehung: Ich bin selbst schon mal in Estland gewesen! Ich stamme ja ursprünglich aus Schwerin, und Schwerin und Tallinn waren bzw. sind ja Partnerstädte. Als offizielle Partnerstädte gelten die beiden nordischen Städte zwar laut dem Stadtportrait der mecklenburgischen Landeshauptstadt Schwerin erst seit 1993, als eine offizielle Partnerschaftsvereinbarung zwischen den beiden Städten unterzeichnet wurde, aber dort steht auch zu lesen, dass enge Kontakte zwischen Schwerin und Tallinn bereits seit 1970 bestanden, und ich kann mich erinnern, dass zu meiner Schulzeit in den 1970er Jahren stets kommuniziert wurde, dass Tallinn (zur damaligen Zeit übrigens noch „Tallin“ geschrieben - eine Schreibweise, wie ich auch erst aus dem Internet erfuhr - heute
nicht mehr gültig ist und offenbar aus dem Russischen «Таллин» abgeleitet ist - schließlich gehörte ja Estland, dessen Hauptstadt Tallinn ist, zur ehemaligen Sowjetunion) die Partnerstadt von Schwerin ist, und so bestanden u.a. zwischen der damaligen Erweiterten Oberschule Schwerin, an der ich von 1975 - 1979 Schüler war, sehr enge Kontakte, und es fanden so genannte Schüleraustausche statt, in deren Rahmen ich im Juli 1979 die Möglichkeit hatte, zusammen mit weiteren Schülern dieser Schule mit einem so genannten Freundschaftszug für zwei Wochen nach Tallinn zu fahren, wo ich sogar bei einer estnischen Familie untergebracht war.
Insofern sind also die „Dicke Margarethe“ oder der Turm „Kiek in de Kök“, der deshalb so heißt, weil es zur Zeit seiner Erbauung der höchste Turm in der Stadt war und man von dort in alle Kochtöpfe der Stadt gucken konnte, keine Fremdwörter für mich, und in der Zeit, als ich bei der estnischen Familie untergebracht war, hatte ich sogar die Möglichkeit, ein paar estnische Wörter zu lernen (die ich übrigens heute noch weiß: üks, kaks, kolm - die estnischen Zahlen für 1, 2, 3) und merkte, dass das Estnische so rein gar nichts mit dem Russischen zu tun hatte - wenngleich wir uns mit den Schülerinnen, die wir damals kennen gelernt haben und bei denen wir untergebracht waren, auf Russisch verständigt haben, da Russisch ja zu Zeiten der Sowjetunion in Estland Amtssprache und man sich mit Russisch sehr gut verständigen konnte; trotzdem war das Erlernen einiger estnischer Wörter damals für uns eine interessante Erfahrung.
Die Relation der russischen Sprache, die noch zu Zeiten der damaligen Sowjetunion überwog, zur estnischen Sprache hat sich in den letzten 30 Jahren stark verändert; seit 1995 gibt es das so genannte Sprachgesetz, das nochmals die in Artikel 6 der estnischen Verfassung von 1992 getroffenen Regelungen zur Festlegung der estnischen Sprache als Amtssprache untermauerte und alle anderen Sprachen, so auch das Russische, als Fremdsprachen deklarierte. Russisch ist heute in Estland eher weniger der „Renner“, und es gibt immer weniger Esten, die sich zur russischen Sprache bekennen; offiziellen Angaben zufolge spricht nur noch ca. ein Drittel der Bevölkerung Estlands Russisch. - Wie das Schicksal sich in irgendeiner Form im Leben immer wiederholt: Ich hatte in meinem Übersetzungsbüro in meinem damaligen Dresdner Büro des Übersetzungsbüros Hartmann im Jahre 2015 eine Praktikantin aus Estland, die übrigens sehr gut Deutsch sprach und mir bestätigte, dass gerade unter den jungen Leuten in Estland die Tendenz dazu besteht, sich bei den Fremdsprachen eher für die deutsche Sprache zu entscheiden - neben Englisch.
Bei den Ausführungen zur ungarischen Sprache auf dieser Website hatte ich ja nicht nur die gemeinsame Verwandtschaft Estnisch / Ungarisch zur Sprachenfamilie der finno-ugrischen Sprachen vermerkt, sondern auch darauf hingewiesen, dass Ungarisch mit zu den schwersten Sprachen der Welt gehört; Ähnliches lässt sich über das Estnische sagen: So schön und melodisch oder - vor allem für uns Deutsche: man denke nur an ‚üks, kaks, kolm - lustig es auch klingen mag - Estnisch ist ebenfalls als Fremdsprache sehr schwer erlernbar. Wenn sich die Erlernbarkeit einer Sprache überhaupt in Zahlen fassen lässt: Ein Linguist hat einmal ausgerechnet, dass man ca. 1.000 Stunden benötigt, um sich auch nur einigermaßen auf Estnisch verständigen zu können.
Manch einer hatte in der Schule vielleicht schon mit den vier (grammatischen) Fällen im Deutschen seine Schwierigkeiten, hat dann beim Erlernen der russischen Sprache gestöhnt, dass es im Russischen sogar sechs Fälle gibt, und war im Englischen erleichtert zu erfahren, dass es dort nur Singular und Plural gibt, aber keinen Kasus in dem Sinne. Weit entfernt davon sind die finno-ugrischen Sprachen: Ungarisch steht hierbei an der Spitze mit 40 Fällen, und im Estnischen 14! Als „Ausgleich“ kennt die estnische Sprache dafür weder ein grammatisches Geschlecht noch Artikel.
Es versteht sich von selbst, dass Sprachen generell bei einem Übersetzungsbüro nicht nur von den persönlichen Eindrücken, Erlebnissen und Beziehungen zu der jeweiligen Sprache und dem Land bzw. den Ländern, in denen diese Sprache gesprochen wird, geprägt ist, sondern vor allem auch durch deren Verbreitung und Nachfrage bestimmt ist. Daher spielt Estnisch bei »Hartmann Fachübersetzungen« eine eher untergeordnete Rolle. Estland gehört seit Mai 2004 zur Europäischen Wirtschaftsunion - Grund genug für uns, sich nach einem kompetenten Fachübersetzer für Estnisch umzusehen. Viele Anfragen zu Fachübersetzungen ins Estnische oder aus der estnischen Sprache ins Deutsche hatten wir bisher noch nicht; ein Auftrag eines sehr guten Kunden vor einigen Jahren ist mir noch in Erinnerung: Wir hatten eine Anweisung zur Reinigung und Desinfektion von Kabeln für ein medizinisches Gerät - unter anderem auch ins Estnische - zu übersetzen. Hier konnten wir gleich testen, wie kompetent unsere estnische Muttersprachlerin ist, mit der wir zusammenarbeiten: Der Kunde hat ja auch in Estland eine Landesvertretung, und so konnte er dort die Übersetzung gleich auf ihre Richtigkeit prüfen lassen: Es war alles korrekt übersetzt! Also können auch Sie - wenn Sie uns mit einer technischen Übersetzung ins Estnische beauftragen - sicher sein, Qualität geliefert zu bekommen.